Tagoknak

Naturschutz

Die Urwiese von Látrány Naturschutzgebiet (Natura 2000)

Látrány Puszta hat besondere Naturwerte auf dem Gebiet von Nord-Somogy.

Die Lebensgemeinschaften in der Sandpuszta, die auf den ehemaligen Dünen des Plattensees entstanden sind, unterscheiden sich erheblich von denen in den Löβgebieten der Umgebung. Die Sanddünen, die Dünenzwischenräume und die breiten, flachen Täler der periodischen Wasserläufe machen die Oberfläche bewegt. Die Wiesen der trockenen Sandpuszta, Feuchtwiesen, Grünland und kleine bewaldete Flächen wechseln sich an der abwechslungsreichen Oberfläche ab.

In erster Linie hat die traditionelle Graswirtschaft die Landschaft geprägt und beim Erhalten der bunten Naturwerte eine wichtige Rolle gespielt. Das Gebiet wurde sowohl als Weide – vor allem für Schafe und Rinder – als auch als Grünland genutzt. Die erstere war für trockene Wiesen, die letztere für die Feuchtwiesen und sumpfige Gebiete typisch.

Die Flora des relativ kleinen – kaum 230 Hektar – Naturschutzgebiets ist außergewöhnlich reich, es gibt mehr als dreißig geschützte Pflanzenarten, mehrere von ihnen sind in einer Stückzahl von zehn- oder sogar hunderttausend vertreten. Einige Pflanzenarten sind in der Region nur hier zu finden wie zum Beispiel der Fieberklee (Menyanthes trifoliata), das Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris), die Strohblumen (Helichrysum arenarium), oder die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea).

Angesichts der Fauna sind die besonders reiche Insektenwelt des Gebiets und die große Anzahl der geschützten Tierarten zu erwähnen. Besonders wichtig sind Tierarten von europäischer Bedeutung, wie der Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), der Groβer Feuerfalter (Lycaena dispar), Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius), Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), oder der Scharlachrote Plattkäfer (Cucujus cinnabarinus).

Das Gehöft Tukora, wo der ehemalige Besitzer Péter Tukora am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Wassermühle betrieb, ist von industriegeschichtlicher Bedeutung. Die Wassermühle ist heute noch in gutem Zustand zu sehen.

Der Plattensee und die Fischteiche von Irmapuszta (Ramsar Konvention)

Die Konvention, die im Volksmund als Ramsar Konvention bekannt ist, offiziell: das Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung

wurde am 2. Februar 1971 in Ramsar geschlossen, am 3. Dezember 1982 und zwischen 28. Mai und 3. Juni 1987 abgeändert. Das Gesetz XLII des Jahres 1993 über die Bekanntmachung der Konvention und deren Abänderungen in einer einheitlichen Form (früher hat die Verordnung 28 des Jahres 1979 über die Bekanntmachung des Grundabkommens verfügt) bestimmt die Gebiete, die wir heute nur ’Ramsar Gebiete’ nennen.

Die Ramsar Konvention hat den Schutz von "Feuchtgebieten von internationaler Bedeutung zum Ziel gesetzt, indem die Mitgliedstaaten eng zusammenarbeiten, ferner sollen die dazu nötigen juristischen, institutionellen Rahmen gegründet werden. Die Konvention hat die Liste der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung erstellt, in der mindestens ein Feuchtgebiet jedes Mitgliedstaates aufgenommen wurde. Es wird kein totales Nutzungsverbot angestrebt, sondern der Grundsatz der nachhaltigen, ökologisch ausgewogenen Nutzung soll verwirklicht werden, indem diese Gebiete geschützt werden, was natürlich in den verschiedenen Gebieten unterschiedliche Nutzungen bedeutet. Das Sekretariat der Konvention hat seinen Sitz in Gland (Schweiz), ihr Dachverband ist die Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN),

In Ungarn wurden bis 2003 19 Gebiete von insgesamt 154 147 Hektar auf der Ramsar Liste registriert. 2003 wurden die Obere Theiβ von 22 310,7 Hektar, Csongrád - bokrosi Sóstó von 770 Hektar, und Böddi - szék und Sóséri - puszta von 2734 Hektar als Ramsar Gebiet eingetragen. Laut Abkommen sind Feuchtgebiete „Feuchtwiesen, Moor- und Sumpfgebiete oder Gewässer, die natürlich oder künstlich, dauernd oder zeitweilig, stehend oder fließend, Süß-, Brack- oder Salzwasser sind, einschließlich solcher Meeresgebiete, die eine Tiefe von sechs Metern bei Niedrigwasser nicht übersteigen“.

Aufgrund des Berichts des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz gibt es 23 Ramsar Gebiete zur Zeit in Ungarn.

Plattensee

Der Plattensee ist der größte Binnensee in Europa, der seit 17. März 1989 Ramsar Gebiet ist.

Der Plattensee erstreckt sich über drei Komitate, Zala, Veszprém und Somogy. Es ist das einzige Ramsar Gebiet in Ungarn, das nur periodisch geschützt ist, da es in der Sommersaison frei zu benutzen ist.

Im Uferbereich des Feuchtgebiets von 59 800 Hektar gibt es ausgedehnte Schilfgebiete.

Am Ufer wurden mehrere Aussichtstürme aufgestellt, von denen man die hier nistenden Wasservögel beobachten kann.

Die Eutrophierungsgeschwindigkeit des Wassers ist infolge der hohen Phosphorkonzentration relativ schnell, deshalb sind etwa 2000 Algenarten im Plattensee zu beobachten.

Während des Vogelzugs im Winter erholen sich viele Wasservögel auf dem Plattensee, wie zum Beispiel die Stockente (Anas platyrhynchos), das Blässhuhn (Fulica atra), die Schellente (Bucephala clangula), die Pfeifente (Anas penelope), die Tafelente (Aythya ferina), und die Saatgams (Anser fabalis).

Auch geschützte und besonders geschützte Wasservögel sind hier zu beobachten, unter anderem die Löffelente (Anas clypeataa), die Bergente (Aythya marila), die Reiherente (Aythya fuligula), die Samtente (Melanitta fusca), der Zwergsäger (Mergus albellus), der Graugans (Anser anser), der Höckerschwan (Cygnus olor) und der Prachttaucher (Gavia arctica).

Fauna und Flora des Plattensees werden gefährdet, einerseits durch die oben genannte erhöhte Konzentration an organischen Mitteln, die die Nutzung von zu vielen Chemikalien verursacht hat und andererseits die vielen Touristen, die das Ökosystem des Sees ebenfalls aus der Balance bringen.

Die übermäβige Fischerei und Schilfernte richten auf dem See ebenfalls unnötige Schäden an.